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Gesundheits-Magazin

Mehrere weiße Hühnereier in einem geflochtenen Korb

Cholesterin – eine andere Sichtweise

Cholesterin ist ein in allen menschlichen Zellen vorkommender fettartiger Naturstoff, meist zusammen mit seinen Transportproteinen im Blut genannt, LDL (Low-Density-Lipoprotein) und HDL (High-Density-Lipoprotein). Im Allgemeinen werden Cholesterin und Fette, v.a. gesättigte, von Vielen als ungesund gebrandmarkt, weil zu Herzinfarkten und Schlaganfällen führend. Nicht unerheblichen Anteil daran hat ein Wissenschaftler namens Ancel Keys, der in den 1960er Jahren die allgemeine Fett-Ablehnung durch zweifelhafte Studien startete (1).

Dabei ist dieser Fettstoff Cholesterin ein unentbehrlicher Rohstoff für den menschlichen Körper, den dieser daher auch in großen Mengen selbst (v.a. in der Leber) herstellt. Und das hat seinen Grund. Hier die wichtigsten Cholesterin-Wirkungen im menschlichen Organismus:

Zellwand-Stabilisierung, wichtig für die Zellwand-Flexibilität und -Permeabilität

Grundlage der Vitamin D-Bildung

im Gehirn wichtig als Strukturbaustein und zur Bildung stoffwechselaktiver Substanzen

Grundlage aller Steroidhormone (2)

fördert die Bildung von Fettstoffwechsel-Enzymen (3).

Dies alles wird jedoch selten kommuniziert und noch weniger in therapeutische Erwägungen mit einbezogen.
Wie oben erwähnt ist Cholesterin ein wesentlicher Bestandteil unseres menschlichen Körpers. Unsere Leber produziert täglich 1-2 g Cholesterin für unseren Bedarf. Man vermutet, daß der menschliche Körper insgesamt etwa 140 g  Cholesterin enthält (4). Der überwiegende Teil davon, mehr als 95 %, befindet sich in den 70 – 80 Billionen Zellen und Zellmembranen. Sucht man nach dem  Organ mit dem höchsten Cholesteringehalt, stoßen wir auf unser Gehirn: die durchschnittliche Masse unseres Gehirns, ca. 1,4 kg, enthält etwa ein Viertel, also ca. 35 g, des Gesamt-Körper-Cholesterins. (5)

Diese mittlerweile gesicherten Erkenntnisse und Fakten rütteln gewaltig an der viele Jahrzehnte herrschenden Vorstellung vom „bösen Cholesterin“. Auch die Aussage, daß Eier, Butter oder Fleisch ob ihres Cholesteringehaltes zu meiden sind, läßt sich so undifferenziert nicht mehr aufrecht erhalten.
Paracelsus, Schweizer Arzt, formulierte bereits im Mittelalter glasklar: „Alle Dinge sind Gift, und nichts ohne Gift, allein die Dosis macht, daß ein Ding kein Gift ist.“

Wenn tatsächlich der Anteil an LDL-Cholesterin über einen längeren Zeitraum im Blut zu hoch ist, kann das zu Schäden und Ablagerungen von Cholesterin an den Gefäß-Innenwänden führen und im Lauf der Zeit wichtige Blutgefäße vollständig verstopfen (Plaque-Bildung!). Sehr schnell wird derzeit in dieser Situation mit Statinen „behandelt“.

An dieser Stelle zu hinterfragen, warum LDL-Cholesterin erhöht ist,  geschieht hingegen kaum. Das Ergründen der Ursachen (Cholesterin ist hier möglicherweise als Reparatur-Faktor Zell-Innenwand unterwegs?!) bleibt meist auf der Strecke und damit auch das nachhaltige Wiedererlangen eines gesunden (entgifteten? geheilten?) Körpers.

Dabei reicht vielfach bereits eine sinnvolle, überlegte und angeleitete Ernährungsumstellung, um hier wieder Ordnung zu schaffen. Ein Wechsel zu einer Nahrung mit viel Gemüse, Nüssen und Ölen reich an ungesättigten Fettsäuren Omega 3, 6, 9 kann ein Zuviel an Cholesterin auf natürliche Weise senken. Neuere Studien bringen in diesem Zusammenhang mit Omega 7 eine weitere möglicherweise hilfreiche Fettsäure ins Spiel (vorwiegend in Sanddorn und Macadamianüssen zu finden).

Gesättigte Fette befinden sich vor allem in tierischen Lebensmitteln wie Butter, Käse, Sahne, Fleisch sowie in wenigen pflanzlichen Produkten (Kokos- und Palmöle) und sollten durchaus mit Bedacht konsumiert werden (siehe oben: „Dosis und Gift“!).  Denn in der Tat können manche gesättigte Fettsäuren den Cholesterinspiegel erhöhen. Das sind jedoch nur drei aus einem Riesen-Reservoir gesättigter Fettsäuren (Laurin-, Myristin-, Palmitinsäure), die restlichen gesättigten Fettsäuren haben keinen oder nur geringen Einfluß auf die Cholesterin-Menge.

Die wirkliche Gefahr, vor allem für die Gefäße, geht von übermäßig konsumierten einfachen Kohlenhydraten (Glucose) aus. Diese erhöhen zum einen den Blutzucker und zum anderen werden sie umgehend in Fette (Triglyceride) umgewandelt. Beides schädigt, sofern im Übermaß vorhanden, die Gefäßinnenwände.

Offiziell empfohlen werden deshalb Lebensmittel mit einem eher geringen Fettgehalt, nach Möglichkeit jedoch mit einem hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren. Häufig genannt werden hier fettarme Milchprodukte, mageres Rindfleisch, magere Hähnchenbrust, „fetter“ Seefisch wie Lachs oder Makrele (wegen des hohen Omega 3-Gehaltes) sowie Oliven-, Walnuß- oder Leinöl.

Doch überlegen Sie an dieser Stelle, was Ihrer Gesundheit und Lebensfreude zuträglicher ist: ein „gesunder“ magerer 0,1% Fett-Joghurt, der sich auf der Zunge anfühlt wie Papier? Und um doch einigermaßen zu schmecken, mit Unmengen von Süß- und Geschmacksstoffen gespickt ist? Oder nicht vielleicht doch gelegentlich (Dosis!) ein 3,8%- oder gar 10%-Fett griechischer Joghurt, der geschmacklich die Zunge verwöhnt und mit vollem Genuß verzehrt wird?

Hochgefährlich sind die sogenannten Trans-Fettsäuren („trans-formierte“ FS). Transfettsäuren werden industriell durch chemische Bearbeitung pflanzlicher, natürlicher Öle hergestellt, einzig und allein mit dem Ziel einer längeren Lagerfähigkeit und Hitzestabilität. Für unsere Gesundheit sind sie höchst problematisch. Zumeist findet man sie in Zubereitungen von Fast Food und Fertiggerichten und sollten strikt gemieden werden. (6)

„Er-leben“ ist das bewußte Wahrnehmen von Leben. „Er-nährung“ sollte das bewußte und überlegte  Aufnehmen von Nahrungs-Mitteln, von „Lebens“-Mitteln sein mit den darin enthaltenen Nährstoffen.
„Eure Nahrung sei eure Medizin und eure Medizin sei eure Nahrung“ sagte schon vor etwa 2500 Jahren der Medizingelehrte Hippokrates im antiken Griechenland.

Grundsätzlich gilt: Je größer der Anteil an Gemüse und Ballaststoffen in unserer täglichen Nahrung, desto weniger braucht man sich Gedanken über das Thema Cholesterin zu machen. Wirkliche Expertinnen und Experten raten schon lange zur sogenannten „Mediterranen Kost“. Diese bis in die 1960er Jahre in ihrer ursprünglichen Form vorhandene Mittelmeerkost hat sich in der Tat als ausgewogene und cholesterinarme Ernährung bewährt. Das im heutigen mediterranen Raum häufig angebotene Essens-Desaster „Pizza, Pasta, Panem, Vinum“  hat damit sicherlich nichts mehr gemein.

Hilfreiche Ernährungsbegleiter sind ballaststoffreiche Produkte wie Haferflocken und Haferkleie, Hülsenfrüchte, Mandeln, Gemüse und Vollkornprodukte. Bei diesen Lebensmitteln nimmt der Körper die Nährstoffe langsamer auf und das Sättigungsgefühl hält länger vor.

Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette sind die Grundlagen unserer Ernährung. Ausgewogen zugeführt erhalten sie unsere Leistungsfähigkeit und Vitalität  und lassen uns Gesundheit „er-leben“.

Literatur:

  1. https://www.sevencountriesstudy.com/about-the-study/
  2. dazu gehören Sexualhormone und Kortikosteroide, z.B. Cortisol
  3. z.B. Desaturasen (wandeln gesättigte in ungesättigte Fettsäuren um), Elongasen (verlängern Fettsäure-Ketten)
  4. https://de.wikipedia.org/wiki/Cholesterin
  5. https://scienceblog.at/wozu-braucht-unser-gehirn-so-viel-cholesterin
  6. https://www.zentrum-der-gesundheit.de/ernaehrung/naehrstoffe/fette-uebersicht/gesaettigte-fettsaeuren

Stöbern Sie für weitere Informationen auch gerne auf unserer Praxis-Webseite, Rubrik „Gesundheits-Magazin“.

Geben Sie Ihrem Körper, was Er braucht, dann gibt er Ihnen, was Sie brauchen.

Nach dieser „schweren Kost“ etwas Leichtes zum Entspannen und Genießen:

„Schnelles Omelette“

(mit freundlicher Empfehlung von BODYMED, Deutschland)

Zutaten für 1 Omelett

3 mittelgroße Eier

100 g Kichererbsen-Mehl

250 ml fettarme Milch

Salz, etwas Butter

ca. 10 g geriebenen Parmesan

getrocknete Tomatenstückchen

3 bis 4 Lauchzwiebeln in Ringe geschnitten

ein paar Blätter Basilikum (fein gehackt)

Pfeffer

Zubereitung

Eier, Mehl, Milch und Salz mit einem Handrührgerät zu einer homogenen Masse schlagen

Butter in einer Pfanne erhitzen, Masse zugeben und die restlichen Zutaten darüber verteilen, mit einer Pfeffermühle nach Geschmack würzen

Bei mittlerer Wärmezufuhr stocken lassen und wenden

Aus der Pfanne auf den Teller: GENIESSEN !

Nährwertangabe pro Omelette

Energie 3.554 kJ/ 848 kcal

Eiweiß 63,4 g Fett 34,7 g

davon: einfach ungesättigte Fettsäuren 10,4 g

mehrfach ungesättigte Fettsäuren 7,5 g

gesättigte Fettsäuren 11,23 g

Kohlenhydrate 68,5 g

Ballaststoffe 27,6 g

Bleiben Sie gesund an Körper, Geist und Seele