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Gesundheits-Magazin

Die 5 Mythen über Milch

Zum Thema Milch gibt es im Internet oder der Presse viele Meinungen, Mythen und Halbwahrheiten. In diesem Dschungel fällt es manchmal schwer, den Überblick zu behalten. Was steckt dahinter?

Milch – ein wertvolles Lebensmittel

Nicht nur das Thema Milch und Milchprodukte ist komplex, sondern auch die Zusammensetzung der Milch. Sie liefert hochwertiges Eiweiß, natürliche Vitamine und Mineralstoffe und ist daher ein ideales Nahrungsmittel. Weil die Milch so ein besonderes Lebensmittel ist, ranken sich um sie einige Mythen.

Mythos Nr. 1: Milch kann Osteoporose verursachen

Das Gegenteil ist der Fall. Milch und Vitamin-D sind ein schlagkräftiges Duo und können vor Osteoporose schützen. Milch ist von Natur aus ein idealer Calcium-Lieferant und kann, gerade in Verbindung mit einem ausreichend hohen Vitamin-D-Spiegel, unsere Knochen bis ins hohe Alter schützen.

Mythos Nr. 2: Milch ist schlecht für die Verdauung

Ursache für diesen Mythos ist häufig der Milchzucker (Laktose), der natürliche Bestandteil der Milch ist. Wenn Sie den Milchzucker in der Milch nicht vertragen, kann Milch Darmprobleme verursachen.

Gut zu wissen: Bei Personen, die keine Laktose vertragen, liegt ein Mangel des milchzuckeraufspaltenden Enzyms Laktase vor. Die Folge ist: Der Milchzucker wird nur unzureichend oder gar nicht aufgespalten.

Wenn Sie davon betroffen sind, sollten Sie darauf achten, laktosereduzierte oder laktosefreie Milch und Milchprodukte zu verwenden. Der einzige Unterschied zur „normalen“ Milch ist, dass der Milchzucker bereits aufgespalten ist, so dass bei Verzehr keine Beschwerden mehr ausgelöst werden.

Grundsätzlich ist zu empfehlen, dass Sie Ihren Darm zusätzlich stärken, indem Sie mit einem Probiotikum den Aufbau Ihrer Darmbakterien unterstützen.

Mythos Nr. 3: Milch kann Entzündungen fördern

Milch hat ein hochwertiges Fettsäurespektrum und insbesondere kurz- und mittelkettige Fette. Die milchtypischen zumeist gesättigten Fette dienen als idealer Nährstoffstoff und Vitamin-Lieferant. Durch Studien ist bestätigt, dass diese Kombination eine antientzündliche Wirkung auf den Menschen hat.

Mythos Nr. 4: Milch kann Krebs verursachen

Diese Behauptung wurde von Kritikern in der Vergangenheit aufgestellt und hat ihren Ursprung in den Wachstumsfaktoren der Milch. Wissenschaftler konnten durch zahlreiche Studien zeigen, dass Milchprodukte im Rahmen der Verzehrempfehlungen das Darm- und Brustkrebsrisiko nicht erhöhen. Verschiedene Milchinhaltsstoffe scheinen sogar eine Schutzwirkung zu besitzen. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Milch eine präventive Wirkung hat.

Mythos Nr. 5: Jeder zweite Mensch ist laktoseintolerant

Vorab ist zu definieren, dass eine Laktoseintoleranz (Laktose- oder Milchzuckerunverträglichkeit) ungleich einer Milcheiweißallergie ist. Es handelt sich um zwei unterschiedliche Ursachen. Der Mythos, dass jeder zweite Mensch laktoseintolerant ist, lässt sich bestätigen und sogar noch erweitern. Denn: Etwa drei Viertel der Weltbevölkerung ist betroffen, wobei es je nach Region und Bevölkerung sehr große Unterschiede gibt. Im europäischen Raum vertragen nur etwa 5 bis 15 % der Erwachsenen keinen Milchzucker. In Asien oder Afrika sind dagegen 65 bis über 90 % betroffen. Mit der Diagnose Laktoseintoleranz lässt sich jedoch heute unbekümmert leben. Denn: Der Einzelhandel hat sein Sortiment auf die Kundenwünsche stetig angepasst und bietet zahlreiche laktosefreie Produkte an.

Eindeutiges Fazit: Freispruch für die Milch!

In den Medien sind Aussagen oder Thesen zur Ernährung und spezifisch zur Gesundheitswissenschaft mit Skepsis zu betrachten. Das gilt besonders bei der Thematik Milch. Es lässt sich wissenschaftlich bestätigen, dass Milch für den Menschen ein wichtiges Grundnahrungsmittel ist.

Lassen Sie sich also nicht verunsichern und genießen Sie zu Ihren Mahlzeiten Ihre Milch.

 

Quelle: Dr. med. Hardy Walle, Vorstand Bodymed, Facharzt für Innere Medizin Ernährungsmediziner