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Gesundheits-Magazin

Zum Weltkrebstag 2021 an die Leber denken, auch in Zeiten der Pandemie

Die Deutsche Leberstiftung veröffentlichte am 28. Januar 2021 einen interessanten Artikel, der nachfolgend mit den wichtigsten Passagen aufgeführt ist.
 „Ich bin und ich werde“ lautet das Motto des Weltkrebstages auch in diesem Jahr.

Die aktuelle Kampagne, die seit 2019 läuft, soll zum Nachdenken anregen: Wer bin ich und was werde ich zur Bekämpfung von Krebs tun? Dazu gehören für die Deutsche Leberstiftung die Unterstützung von Betroffenen sowie die Früherkennung, Therapie und Prävention von Leberzellkrebs – auch in Zeiten der Corona-Pandemie.

In Europa ist ein dramatischer Anstieg von Leberzellkrebs (Hepatocellular Carcinoma, HCC) zu beobachten – unter anderem als Folge der Virushepatitis (vor allem Hepatitis B und C), mit der sich in den 1970er-Jahren sehr viele Menschen infizierten. Durch die Häufung von Übergewicht und Adipositas sind in den letzten Jahren auch in Deutschland die Erkrankungszahlen weiter angestiegen. Immer häufiger wird Leberzellkrebs inzwischen durch eine nicht-alkoholische Fettlebererkrankung (Non-alcoholic Fatty Liver Disease, NAFLD) verursacht.

In etwa 80 bis 90 Prozent der Fälle entwickelt sich der Leberzellkrebs auf Basis einer Leberzirrhose. Allerdings muss dies bei der Fettleber nicht der Fall sein. Bei fast 50 Prozent der Fettleber-bedingten Leberkrebsfälle litten die Betroffenen vorher offensichtlich nicht an einer Leberzirrhose, sondern an einer NAFLD ohne Vorliegen einer Leberzirrhose.

Früherkennung und Therapie

Der Tumor ist besonders tückisch, weil man ihn häufig zu spät diagnostiziert. Leberzellkrebs verursacht meist erst im fortgeschrittenen Stadium Beschwerden wie Gelbsucht, Übelkeit, Gewichtsabnahme und Schmerzen im Oberbauch. Die Therapie des HCCs hat beträchtliche Fortschritte gemacht, die Optionen sind allerdings von der Tumorausbreitung und der Leberfunktion abhängig. Je früher der Tumor entdeckt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Durch verschiedene Therapieansätze sind die Tumore oft heilbar, wenn sie früh behandelt werden. Im Spätstadium gibt es verschiedene Therapieoptionen, die das Leben der Betroffenen verlängern können, aber nicht mehr zur Heilung führen. „Deshalb ist es elementar, dass Leberzellkrebs möglichst früh erkannt und adäquat behandelt wird. Bei Patienten mit chronischen Lebererkrankungen müssen regelmäßig Untersuchungen zur Früherkennung durchgeführt werden, im Fall einer Leberzirrhose sollte das alle sechs Monate geschehen“, fordert Professor Dr. Michael P. Manns, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Leberstiftung. Dazu werden verschiedene bildgebende Diagnoseverfahren wie Sonografie, Computertomografie oder Magnetresonanztomografie eingesetzt. Darüber hinaus beinhaltet die Untersuchung auf Leberzelltumoren die Bestimmung von Tumormarkern im Blut.

Prävention des HCCs

Leberzellkrebs sollte nicht nur möglichst früh erkannt, sondern auch möglichst oft vermieden werden. Da das HCC in den meisten Fällen nach einer langjährigen chronischen Lebererkrankung auftritt, gilt es, diese zu vermeiden.

Gegen die Entwicklung und das Fortschreiten einer NAFLD, die auch als metabolisch-assoziierte Fettlebererkrankung (Metabolic Associated Fatty Liver Disease, MAFLD) bezeichnet wird, hilft regelmäßige körperliche Aktivität und angepasste Ernährung. Patienten mit einer bestehenden NAFLD sollten ein Ausdauer- und/oder Krafttraining durchführen. Weiterhin sollte die Kalorienaufnahme dem Energiebedarf angepasst werden. Das heißt: übergewichtige und adipöse Menschen mit Fettleber sollen eine nachhaltige Gewichtsreduktion von ca. 0,5 kg pro Woche anstreben.

Professor Manns nimmt Bezug auf das Motto des Weltkrebstages: „Wenn wir uns alle fragen, was wir zur Bekämpfung von Krebs tun können, bieten sich zum Beispiel beim Leberzellkrebs verschiedene Möglichkeiten. Mit einem gesundheitsbewussten Lebensstil können wir selbst aktiv Krebs, nicht nur in der Leber, vermeiden! Und das gilt auch für die schwierige Zeit, in der wir uns jetzt befinden“, motiviert er zum Handeln.

Weitere Informationen

Die Deutsche Leberstiftung bietet für Betroffene und ihre Angehörigen ein Informationsfaltblatt zum Thema „Leber und Krebs“ an. Um Patienten mit einer chronischen Lebererkrankung, die ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Leberzellkrebs haben, zu unterstützen, hat die Stiftung einen Früherkennungspass zum Leberzellkrebs entwickelt. Die Materialien können kostenfrei unter https://www.deutsche-leberstiftung.de heruntergeladen bzw. bestellt werden.

Deutsche Leberstiftung

Die Deutsche Leberstiftung befasst sich mit der Leber, Lebererkrankungen und ihren Behandlungen. Sie hat das Ziel, die Patientenversorgung durch Forschungsförderung und eigene wissenschaftliche Projekte zu verbessern. Durch intensive Öffentlichkeitsarbeit steigert die Stiftung die öffentliche Wahrnehmung für Lebererkrankungen, damit diese früher erkannt und geheilt werden können. Die Deutsche Leberstiftung bietet außerdem Information und Beratung für Betroffene und Angehörige sowie für Ärzte und Apotheker in medizinischen Fragen. Weitere Informationen zur Stiftung unter https://www.deutsche-leberstiftung.de.